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Broschura MESCAL & MARGRIATA

Flyer MESCAL & MARGRIATA

 

Per ulteriurs termins s‘annunziar tier ils artists.
Weitere Termine auf Anfrage.

Ausstellung CRAP SOGN GION mehrheitlich outdoor/täglich offen: 13.9 – 3.10.2021

 

La «Canzun de sontga Margriata» raquenta la legenda dall’Alp Cunclas che setransfuorma en in desiert, suenter che la dunschala Margriata, ch’ei stada ad alp sco zezna, vestgida dad um, vegn revelada dil paster pign che tradescha il misteri al signun, malgrad pliras empermischuns carmalontas.
La «Canzun de sontga Margriata» vala sco juvel dalla litteratura orala romontscha ed ei unica ell’entira Europa.
Yvonne Gienal e Luis Coray perscruteschan la tematica dalla SONTGA MARGRIATA cun multifaras intervenziuns artisticas. Quellas intervenziuns sil cuolm vegnan realisadas sco emprem pass dil project d‘art el rom dalla lavur culturala professiunala dil Grischun che Gienal/Coray han retschiert igl onn 2021.

Das älteste romanische Lied berichtet von der Sontga Margriata, die als Mann verkleidet sieben Sommer auf der Alp arbeitete, bis ein Hirtenknabe durch einen Zufall entdeckt, dass der vermeintliche Hirte eigentlich eine schöne Frau ist und das Geheimnis unbedingt dem Sennen verraten zu müssen meint. Margriata bietet dem Knaben immer wertvollere, zauberhaftere Gaben an, doch dieser will sich nicht abbringen lassen. Da verflucht Margriata ihn, dass er drei Klafter tief in der Erde versinkt, und scheidet für immer von der Alp, wo nun die Quellen vertrocknen und die Wiesen verdorren.
Ausgehend vom Lied der Sontga Margriata wollen Yvonne Gienal und Luis Coray die grossen Fragenkomplexen im Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsriten, Wasserressourcen in den Bergen, Genderdiskussion und Greenwashing nachgehen.

 Das Lied

Sontga Margriata cul dragun, Sursaissa/Obersaxen

Sontga Margriata cul dragun, Sursaissa/Obersaxen

Das Lied Canzun de Sontga Margriata („Lied von der heiligen Margareta“) ist eines der ältesten überlieferten Lieder in rätoromanischer Sprache. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es von den Bäuerinnen Graubündens bei der Feldarbeit gesungen.

Das Lied berichtet von der Sontga Margriata, die als Mann verkleidet sieben Sommer auf der Alp arbeitete, bis ein Hirtenknabe durch einen Zufall entdeckt, dass der vermeintliche Hirte eigentlich eine schöne Frau ist und das Geheimnis unbedingt dem Sennen verraten zu müssen meint. Margriata bietet dem Knaben immer wertvollere, zauberhaftere Gaben an, doch dieser will sich nicht abbringen lassen. Da verflucht Margriata ihn, dass er drei Klafter tief in der Erde versinkt, und scheidet für immer von der Alp, wo nun die Quellen vertrocknen und die Wiesen verdorren.

Ausgehend von diesem Lied wollen wir die grossen Fragenkomplexen im Zusammenhang mit der Alpenbewirtschaftung, Wasserressourcen in den Alpen und Greenwashing nachgehen.

Wir befragen die gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Konsequenzen. Mescal e Margriata ist ein kultur-literarisches Naturprojekt, dass eine sowohl intellektuelle wie emotionale Vorgehensweise verfolgt und vorerst einmal die Kenntnisnahme in den Mittelpunkt stellt.

 

Das Moos – Isländisch Moos

Isländisch-Moos Tabletten

Isländisch-Moos Tabletten

Der Frauenname Margareta hat einen interessanten Bezug zu einer eher verschmähten Vegetationsart: dem Isländisch Moos (Cetraria islandica). Es ist dies eine Flechtenart, die auf trockenen, hoch gelegenen Alpweiden und am Boden lichter Gebirgswälder vorkommt. Die Flechte ist ein Mischwesen zwischen Alge und Pilz.

Früher war die Pflanze ein Heilmittel gegen Lungenleiden. In Island diente sie den Menschen vielfach als Nahrung. Im Bündnerromanischen trägt sie die Bezeichnung «Jarva sontga Margriata» oder «Jarva smaledida» (verfluchtes Kraut). Zum «verfluchten», bitteren Kraut soll die Pflanze gemäss der Volkstradition erst durch die Verwünschung der Alp durch die heilige Margareta geworden sein.

 

Interventionen 

Dies ist TEIL I (auf dem Crap Sogn Gion in Laax) der Realisation des Wettbewerbs für professionelles Kunstschaffen im Kanton Graubünden, welches Coray/Gienal im Jahr 2021 bekommen haben. Teil II  wird in den Atelierräumlichkeiten im Löwenberg Schluein verwirklicht.