Zum 150. Geburtstag von Carl Strauss haben wir Kinder, zeitgenössische Kulturschaffende und Fachpersonen eingeladen, sich dem Werk Strauss’ mit einer auditiven Spur zu nähern.

Wer von Flims Richtung Laax wandert, auf der Höhe links in den schattigen Waldweg einbiegt, gelangt an den sonnigen Waldrand Salums, zum Restaurant «Straussennest». Über 30 Jahre lebte hier der Maler und Radierer Carl Strauss. Als Amerika-Deutscher wurde er in Boston USA geboren. Besuchte dort die Schulen und das Gymnasium. Er erhielt Anleitung in der Kunst des Ätzens und Radierens an der Kunstakademie in Boston. Um die Jahrhundert- wende folgten für den jungen Künstler Carl Strauss die Lehr und Wanderjahre nach den damaligen europäischen Kunstzentren München, Paris und Florenz. Hier studierte und kopierte Strauss alte Meister in schönster Vollendung und verkaufte viele Werke an die Museen Boston, London, München, Moskau, Petersburg und Weimar.

In den Krisenzeiten des 1. Weltkrieges 1914–18 war Strauss als Übersetzer tätig. Beherrschte er doch die Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch.

Strauss war nicht nur ein Künstler, sondern auch ein begeisterter Musiker. Der 84-jährige Meister hörte an seinem letzten Lebensabend – es war der 27. September 1957 – noch Schallplattenmusik von Chopin und Beethoven.

Strauss’ Kunst war ruhig, gegenständlich und sensibel. Er strebte stets nach ausgewogener Harmonie und mied das Hektische.
Die Bewunderung für alte Meister und sein Respekt vor dem Leben prägten seine Arbeit. Trotz des Zeitaufwands legte er Wert auf technische Präzision und notierte sorgfältig seine Erfahrungen mit Materialien und Werkzeugen.

Auditive Spuren
Remo Arpagaus, Szenograf und Musiker
Anselm Caminada, Tondesigner
Carin Caduff, Kolumnistin
Jürg Halter, Spoken Word Artist und Künstler
Kinder der 4. Klasse aus Laax und Falera
Dr. Nicole Seeberger, Kunsthistorikerin und Administrative Direktorin Bündner Kunstmuseum
Sirius und Giganto, Rapper
Anna.R.Stoffel, Künstlerin und Art Director